Kurz & Knapp: »Stell Dir vor, es ist DVPW-Kongress und die IB geht nicht hin«

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Internationale Beziehungen analysieren Christopher Daase und Nicole Deitelhoff (Uni Frankfurt) den Ist-Zustand in der deutschen Disziplin der Internationalen Beziehungen (Fazit: nicht so gut & viel Käse) und rufen zu mehr Beteiligung auf, v.a. beim anstehenden DVPW-Kongress in Duisburg.

Diejenigen, die sich selbst als »forschungsstark« bezeichnen, haben sich lange aus der DVPW herausgehalten, und diejenigen, die die operativen Geschäfte der DVPW geschmissen haben, haben lange keinen Reformbedarf gesehen. Jetzt überbieten  sie  sich  mit  Reformworkshops,  Programmideen  und  der  kenntnisreichen Auslegung von Verfahrensvorschriften, die nur im Gedächtnis der Vereinigung niedergelegt sind. Selbstverständlich liegt allen dabei nur das Gemeinwohl der Disziplin bzw. der Vereinigung am Herzen. Das ist schön. Aber selbst Wald-und-Wiesen-Politologen ahnen inzwischen, dass das Gemeinwohl keine objektive Größe, sondern in höchstem Maße Gegenstand politischer Kämpfe ist.

Was muss das die IB-Sektion interessieren? Nun ja, es gibt für gewöhnlich keinen Käse, aber lassen Sie uns ehrlich sein, den vermisst doch auch niemand. Und natürlich, wenn Sie ohnehin nur mehr Mitglied der APSA sind (aber dann lesen Sie das hier ohnehin nicht), dann kann Ihnen das gepflegt egal sein. Für all diejenigen aber, die vielleicht selbst schon an der einen oder anderen Stelle gemerkt haben, dass Wissenschaftspolitik zum großen Teil immer noch in diesem  Lande gemacht wird und die noch immer meinen, dass politische Institutionen potentiell reformfähig sind, für die dürfte ein Besuch der Tagung in Duisburg gewinnbringend sein: Sie können sich daran beteiligen, solche Reformen auf den Weg zu bringen und sie können an einem Spektakel teilhaben, das in die Geschichte der DVPW eingehen wird.

Aber lest das Editorial (inkl. Käsereferenzen) selbst.

Außerdem sind wir natürlich gespannt auf das angekündigte Blog, in dem „es zukünftig die Möglichkeit geben [wird], […] auf das Editorial zu reagieren“ und welches „Vorabauszüge aus zentralen Beiträgen enthalten [wird], die ebenfalls zur Debatte gestellt werden.“ (S. 5). So lange das ZIB-Blog noch nicht online ist, nehmen wir aber gerne Reaktionen zu dem Editorial in unseren Kommentaren unten auf. :)

2 Kommentare

  1. Mir fällt dazu ein: Es ist das erste Editorial einer wissenschaftlichen Zeitschrift, das ich je gelesen habe.

  2. Zur Aufklärung: Das angekündigte Blog soll zum Heft 2/2015 – also im kommenden Dezember – eröffnet werden. Ob dafür ein neues, ZIB-eigenes Blog eingerichtet oder mit einem schon bestehenden Blog kooperiert wird, wird sich noch entscheiden! Wir freuen uns auf jeden Fall auf spannende Diskussionen und Meinungsaustausch…!

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