Kurz & Knapp: „Corruption and Torture Practical Twins?“

Morten Koch Andersen geht in dem Artikel „Corruption and Torture Practical Twins?“ auf global policy der Frage nach, welche konzeptionellen Parallelen zwischen Korruption und Folter bestehen und welche politischen Konsequenzen daraus gezogen werden sollten.

Mortens Ausgangspunkt liegt in der Beobachtung, dass Menschenrechtsverletzungen genauso wie “bad government” als Bruch fundamentaler Verbote bestimmter Praktiken verstanden werden. Auf internationaler Ebene sind beide Verbote in breit ratifizierten Konventionen verbrieft – der UN Konvention gegen Korruption und der UN Konvention gegen Folter. Trotzdem scheitern die politischen Initiativen, beide Versprechen einzulösen. Das liege nicht zuletzt daran, dass in Wissenschaft wie Politik die Komplexität beider Phänomene unterschätzt und zu sehr in binären, technischen Kategorien gedacht werde:

However, from the viewpoint of everyday life, these practices cannot be reduced to either human rights transgressions or ‘bad’ governance. Torture and corruption are interrelated, often systematic, closely associated to state making processes and national political configurations.

In many countries, these practices are integral parts of social life that define state-citizen relations when people interact with state institutions. […]  So while people talk of torture and corruption as an evil, they engage in and condone shady and violent practices every day. Violence – realized or potential as a threat – and corruption can never be disconnected from the socio-economic order and mainstream politics.

Die Parallelen zwischen beiden Konzepten, ihre Ambivalenz, zeigen außerdem, warum wir auch eigentlich grundsätzlich akzeptierte Normen immer wieder als höchst umstritten beobachten.

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