IB Online (1/9): Eine kleine Netzschau

Nach der verdienten Sommerpause melden wir uns heute mit der Netzschau zurück. Viel ist in den vergangenen Wochen passiert: Man denke nur an ISIS, die Ukraine (heute noch nicht Thema) oder an Schottland (ok, NOCH ist da nichts passiert). Hier ein kleiner Überblick von lesenswertem Material aus der letzten Woche.

collageMonkey Cage: What would Adam Smith say about Scottish independence?

Schottland stimmt am kommenden Donnerstag über eine Unabhängigkeit vom Vereinten Königreich ab; derzeit sehen die Umfragen eine leichte Mehrheit für die Abspaltung (hier eine nicht-nationalistische Pro-Position und eine Gegenposition). Was folgen wird, ist alles noch gar nicht richtig klar: die FAZ zum Beispiel listet die wirtschaftlichen Folgen auf, und separatistische Bewegungen in Belgien und Spanien schauen gespannt nach Edinburgh. Aber was hätte Adam Smith, bekannter schottischer Philosoph und Ökonom, zum Referendum gesagt? Michelle Schwarze argumentiert, dass Smith eine klare Position pro Union mit Großbritannien vertrat: diese hätte sowohl wirtschaftliche, aber auch egalitäre und somit moralische Vorteile.

Titanic: Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Wir da oben

Die Debatte wieviel Prozent eines Abiturjahrgangs den Weg an die Universitäten und Hochschulen Deutschlands finden sollen, wird nicht nur in der Politik geführt, sondern längst auch im Feuilleton einschlägiger Medien und am akademischen Stammtisch. Wie viele junge Menschen studieren sollen, ist dabei natürlich immer auch vom Standpunkt abhängig, auf dem man selbst steht (das war jetzt aber mal offensichtlich). Stefan Gärtner kritisiert dabei, dass oftmals einzig ein Standesdünkel der Position in der Debatte zugrunde liegt: „“Akademisierungswahn“ heißt nämlich nicht, daß zu viele Trottel die Universitäten verstopfen, sondern daß zu viele Trottel aus den falschen Stadtvierteln die Universitäten verstopfen, weil die Proleten nämlich gemerkt haben, daß von sinkenden Reallöhnen und Minijob eher die Leute ohne Diplom betroffen sind als jene mit, daß niemand ohne Studium in diesem Land auch nur irgendwas zu sagen hat und daß, kurz, die bedeutsamste Frage in der Zweiklassengesellschaft die nach der Hochschulreife ist.“

Foreign Affairs: The Trouble with Targeted Killings

Aus normtheoretischer Sicht befasst sich Betcy Jose mit targeted killings. Aus ihrer Sicht führt die Abnahme von Protest gegenüber dieser Praxis der inter- und transnationalen Kriegsführung zu einer schleichenden Akzeptanz dieser Praxis. Targeted killings seien im Begriff, sich als internationale Norm zu entwickeln, da die USA die Rolle des norm entrepreneurs übernommen hätten. Dies führt dazu, dass sich mittlerweile globale Institutionen mit der Regulierung dieser Akte der gezielten Tötung beschäftigen würden. Dies wurde im Bereich der internationalen Menschenrechte von den NormtheoretikerInnen schon untersucht; die gezielte Tötung sei nun eine Entwicklung einer „negativen“ Norm.

Verschiedene: Links zu ISIS

Potpourri

 

Es gibt zu den Themen dieser Netzschau noch andere spannende Links? Dir fehlt ein wichtiger Hinweis? Wir freuen uns über Deine Ergänzungen und Anmerkungen in den Kommentaren!

ein Kommentar

  1. Vielleicht ist auch der aktuelle Artikel zum schottischen Unabhängigkeitsreferendum auf der Blogzeitung „Blogumschau“ interessant für Euch? Dort finden sich dann auch noch einige Links zum Weiterlesen:
    http://blogumschau.de/2014/09/schottische-unwaegbarkeiten-vor-der-abstimmung-ueber-die-unabhaengigkeit-schottlands/

    Viele Grüße,
    Jochen

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