IB Online (2/3): Eine kleine Netzschau

In der Netzschau dieser Woche geht es um afghanischen Aktivismus für Frauenrechte, Joseph Blatters opportunistische Thematisierung von Diskriminierung von Frauen im Iran, die Wirksamkeit von Mikrokrediten, den Islamischen Staat und die Probleme des Nahen und Mittleren Ostens und die Überwachung durch die NSA.

Al-Sharq: Aufruhr um den Körper der afghanischen Frau

Anlässlich des Weltfrauentages am 08. März kam es in Afghanistan zu kleineren Kundgebungen und Performances, die die Lage der Frauen in dem zentralasiatischen Land thematisieren und kritisieren. Welche Ausdrucksformen gewählt wurden und wie Passanten auf den Straßen Kabuls darauf reagiert haben, könnte ihr hier lesen.

The Turbulent World of Middle East Soccer: Blatter’s call on Iran to allow women into stadia reeks of opportunism

FIFA-Präsident Joseph Blatter verpasse nie eine Gelegenheit, eine Gelegenheit zu verpassen. Diesmal: Glaubwürdig gegen die Diskriminierung von Frauen im Sport einzutreten. In einem Artikel mahnte Blatter Iran, Frauen Zutritt zu Fußballstadien zu gewähren. Über Saudi-Arabien verlor er kein Wort. Sanktionen drohte er ebenfalls nicht an. Aus welchen eigennützigen Motiven er das nicht tat, erklärt James Dorsey in diesem Beitrag.

The Monkey Cage: If you read one thing about microfinance, read this

Mikrokredite gelten als eine der nachhaltigen und effektiven Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit. Dabei war lange gar nicht so klar, wie Mikrokredite eigentlich wirken und wie viel sie tatsächlich bringen. Behauptet zumindest Chris Blattmann und referiert Studien, die ihre Wirksamkeit in Zweifel ziehen. Armutsbekämpfung durch Cash-Zahlungen sei hingegen viel wirksamer.

Sicherheitspolitik-Blog: Vergesst Assad

In einer neuen Folge der Artikelserie zum Islamischen Staat auf dem Sipo-Blog liest Bente Scheller, Leiterin der Böll-Stiftung in Beirut, den „westlichen“ Konfliktparteien die Leviten, weist auf die Risiken einer zunehmenden Normalisierung der Beziehungen zum syrischen Regime hin und kritisiert die latente und zunehmende Kooperation mit Assad. Unbedingt lesenswert!

The Arabist: The Islamic State through the Looking-Glass

Der fast absolute Fokus auf die Organisation “Islamischer Staat” verdeckt, dass der „IS“ lediglich ein Symptom einer ganzen Reihe von strukturellen Problemen des Nahen Ostens und der internationalen Politik mit den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sowie jüngerer problematischer Entwicklungen in der Region ist. Diese tatsächlich zu bekämpfen sei die Hauptaufgabe, nicht der Kampf gegen den „IS“ ohne diese Probleme zu beheben. So in etwa argumentieren zumindest Peter Harling von der International Crisis Group und Sarah Birke vom Economist.

Dart-Throwing Chimp: On Revolution, Theory or Ideology?

Sind Revolutionen wirklich Resultat von Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit? Sind der IS und Boko Haram wirklich ideologisch verblendet oder sind es unsere Analysen, die nur „gute“ Aufruhre als von „grievances“ angefeuert sehen, „schlechte“ hingegen ideologisch motiviert? Sind wir „westlichen“ Beobachter vielleicht ideologisch verblendet? Jay Ulfelder denkt über die sozialwissenschaftliche Theorien und Analysen von politischem Protest und Revolutionen nach.

Motherboard: I toured Stasi HQ with NSA Whistleblowers

Ein interessanter Bericht einer Führung durch die Stasi-Zentrale in Berlin-Hohenschönhausen, der die Eindrücke der ausgestellten Reliquien eines Überwachungssystems mit den Erfahrungen und Zukunftsaussichten auf heutige Überwachungssysteme vergleicht. Lesenswert!

Es gibt zu den Themen dieser Netzschau noch andere spannende Links? Dir fehlt ein wichtiger Hinweis? Wir freuen uns über Deine Ergänzungen und Anmerkungen in den Kommentaren!

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