IB Online (1/2): Eine kleine Netzschau

In der heutigen Netzschau sind die Themen breit gestreut: Bill Gates und seine Ideen für effektivere Entwicklungspolitik, die Zukunft Ägyptens und die Kritik am Film „Zero Dark Thirty“ werden beleuchtet.

Bill Gates em 2012

Bill Gates em 2012 @ WEF

Beginnen möchte ich diese Netzschau mit dem Hinweis auf die Berichterstattung des Sicherheitspolitik-Blog von der Münchener Sicherheitskonferenz. Die Kolleginnen und Kollegen leisten hier (wie immer) tolle Arbeit.

Bill Gates hat in seinem „Annual Letter“ (hier gibt es eine kürzere Zusammenfassung) für eine bessere Evaluierung der Entwicklungszusammenarbeit geworben: „Man kann hervorragende Fortschritte erzielen, wenn man ein klares Ziel formuliert und ein Messsystem verwendet, das den Fortschritt in Bezug auf dieses Ziel vorantreibt.“ Dabei hat für ihn die Ausrottung von Polio eine hohe Priorität: hierfür setzt sich die Stiftung von ihm und seiner Frau besonders ein.

Dies wird natürlich durch große mediale Präsenz begleitet: hier findet sich ein Interview mit Bill Gates in der FAZ, hier gibt es seinen Auftritt im amerikanischen „Colbert Report“. Gates fordert dabei ausdrücklich zur Diskussion auf, was auch Edward Carr auf dem Blog Open the Echo Chamber aufgreift. Carr meint, dass bessere Evaluierung von Entwicklungsprogrammen eine Binse sei; was sich aber ändern müsse sei die zugrunde liegende Kultur. „But none of this [measurement] matters if all of the institutional pressures run against hearing bad news. Right now, donors simply cannot tolerate bad news, even in the name of learning.“ Gates bleibe mit seinem Papier auch, so das Blog Humanosphere, sehr vage mit seinen Vorschlägen und Forderungen. Forbes hat zu dem Thema noch ein Interview mit dem Vorsitzenden der amerik. Entwicklungshilfeagentur USAID online.

Auch über Ägypten konnte man in der letzten Woche wieder einiges im Netz lesen. So hat Foreignpolicy.com gleich drei Artikel, die hier erwähnt werden sollen. Zum einen wäre da dieser Artikel, der neue Quellen über die 18 Tage der Revolution, die Mubarak stürzte, auswertet. Zudem gibt es hier einen Artikel von Eric Trager über die Hintergründe der Muslimbruderschaft; und Marc Lynch berichtet in seiner Kolumne (und einem weiteren Artikel) über die Schwierigkeit, „policy advice“ in Bezug auf Ägypten zu geben. Das Council on Foreign Relations hat letzten Donnerstag ein Interview mit Stephen A. Cook, Experte für den Nahen Osten, geführt und online gestellt. Cook sieht die nahe Zukunft des nordafrikanischen Landes eher pessimistisch: „[there] are worrying signs of a breakdown in social cohesion“. Wie Ägypten zu einem (für die USA) „hostile regime“ wurde, beschreibt Raymond Stock vom Foreign Policy Research Institute hier. Einen etwas neutraleren Blick auf die Zukunft wirft dagegen das ISN Blog der ETH Zürich.

Zu guter Letzt soll hier noch die Debatte um den amerikanischen Film „Zero Dark Thirty“ aufgegriffen werden. Der Film, der in Deutschland seit dem 31.01.2013 in den Kinos läuft, ist unter anderem durch seine Darstellung von Folter ins Gerede gekommen. Zum einen beschwerten sich einige Senatoren, dass der Film nicht so authentisch wäre, wie er beworben wurde. Hier gab es sogar eine Antwort beziehungsweise eine Reaktion des zuständigen CIA-Direktors zu.

Weiterhin fürchten einige, dass Folter durch den Film als legitimes Mittel der Politik quasi normalisiert wird. Johannes Thimm von der Stiftung Wissenschaft und Politik kritisiert dies ebenso: in einem Gastbeitrag auf dem Sicherheitspolitik-Blog stellt er seine Kritik am Film dezidiert dar. Ebenso vertritt er in einem Beitrag auf dem Blog Kings of War die Position, dass das Szenario der „tickenden Zeitbombe“, welches der Film evoziert, so nicht nachvollziehbar sei und der Legitimation dieser „Befragungstechnik“ diene. Zusätzlich dazu gibt es zwei weitere Artikel, die sich mit der Möglichkeit einer gescheiterten Mission „Neptune Spear“ befassen: auf Slate.com findet sich ein Artikel, der darlegt, was alles hätte schief gehen können. Abu Muqawama beschäftigt sich mit weiteren Missionen von Spezialkräften, die schief gegangen sind.

Zum Abschluss noch ein Link zu einem Artikel auf Foreignpolicy.com: hier wird der Frage nachgegangen, warum Football eigentlich fast nur in den USA ein solch beliebtes Spiel ist. Da diese Netzschau zu großem Teil während des SuperBowls geschrieben wurde (Go, Niners!), finde ich das ganz passend.

Es gibt zu den Themen dieser Netzschau noch andere spannende Links? Wir freuen uns über Ergänzungen und Anmerkungen in den Kommentaren! Alle bisher veröffentlichten Netzschauen findet Ihr hier.

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