IB Online (3/10): Eine kleine Netzschau

Warum schreiben AkademikerInnen so schlecht und was kann man besser machen? Sind Völkerrecht und die Internationalen Beziehungen wirklich „globale“ Disziplinen? Wie „erfolgreich“ ist der Drohnenkrieg in Pakistan? Was bedeutet das ICC Verfahren gegen Kenyatta für den Gerichtshof? Und, ist die ASEAN auf dem Weg zu einer Asiatischen Union? All das gibt es in der dritten Netzschau im Oktober!

The Chronicle of Higher Education Why Academics Stink at Writing

Writing for Research How to Write Paragraphs in Research Texts

Stephen Pinker hat mit seinem Essay im Chronicle of Higher Education wohl den Finger in die Wunde der Wissenschaft im Allgemeinen gelegt, die sich ja stetig mit dem Vorwurf der Unverständlichkeit und Losgelöstheit vom Rest der Welt auseinandersetzt. Als ich sein Essay gelesen habe, hab ich mich auch an der Stelle wiedergefunden. Wie kann man es nun besser machen? Dazu gibt es nützlich Tipps bei Writing for Research.

 

New York Times A Bigger World of International Law

The Disorder of Things International Relations is Not an American Discipline (Well, Maybe It Is, A Little)

Im Völkerrecht als wissenschaftliche Disziplin wie auch als Profession in unterschiedlichen Institutionen dominieren einige wenige westliche bzw. amerikanische Eliteuniversitäten die Ausbildung. In der New York Times zeigt Christopher Schuetze, wie sich dieses Bild langsam wandelt bzw. diversifiziert. Auch in den IB kommt die Debatte über die Rolle nicht-westlicher WissenschaftlerInnen immer wieder auf – einer Problematik der Helen Louise Turton bei The Disorder of Things nachgeht und damit an die Leitfragen der ISA Jahrestagung im nächsten Jahr anknüpft.

 

The Bureau of Investigative Journalism Only 4% of Drone Victims in Pakistan Named as al Qaeda Members

Dass der Drohnenkrieg nicht so sauber und präzise ist, wie er von Seiten der USA gerne suggeriert wird, ist nichts Neues. Dass aber laut einer neuen Studie des Bureau of Investigatve Journalism im Rahmen des Projekt Naming the Dead nur 4% der Opfer von Drohnenschlägen in Pakistan tatsächlich nachweislich Mitglieder von al Qaeda sind, wirkt trotzdem erschreckend. Die Ergebnisse lassen sich auch im Podcast nachhören.

 

Politics Reconsidered The Politics of the Theatrics around the International Criminal Court’s Intervention in Kenya

Als Uhuru Kenyatta vor dem ICC erschien, war er der erste amtierende Staatschef vor dem Gerichtshof in Den Haag. Bei aller Kritik an der Haltung der Afrikanischen Union und Kenyas gegenüber der dem ICC mahnt Gabrielle Lynch an, dass auch der ICC selbst seine Arbeit hinterfragen muss, um in Zukunft (wieder) als neutrale Instanz wahrgenommen zu werden. Mehr zu diesem Fall und der Rolle der afrikanischen Staaten findet sich auch bei Justice in Conflict.

 

Mit offenen Karten Die ASEAN auf dem Weg zur Asiatischen Union?

Als die ASEAN 1967 gegründet wurde hatten die x Gründungsmitglieder keine regionale Gemeinschaftsbildung nach Vorbild der EU im Blick. Im Gegenteil, die ASEAN sollte eher als Forum dienen und auf Basis strikter Nicht-Einmischung und nationaler Souveränität – dem ASEAN Way – die friedliche Koexistenz in der Region gewährleisten. 2007 gab sich die ASEAN eine Charta und skizzierte das Fernziel einer stärkeren politischen Gemeinschaft. Ob die ASEAN, deren Bande bereits in und jenseits der Region bereits über die Organisation selbst hinausreichen, nun tatsächlich auf dem Weg zu einer Asiatischen Union ist, diskutiert diese Folge von Artes Offenen Karten.

 

Es gibt zu den Themen dieser Netzschau noch andere spannende Links? Dir fehlt ein wichtiger Hinweis? Wir freuen uns über Deine Ergänzungen und Anmerkungen in den Kommentaren!

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